Rettungsring und Rettungsleinen

Ob auf dem Boot, am Steg oder am Schwimmbad: Rettungsringe und Rettungsleinen sind einfache, aber lebenswichtige Hilfsmittel zur Rettung von Personen aus dem Wasser. Im Notfall zählen Sekunden – und wer vorbereitet ist, kann schnell und sicher helfen. In diesem Artikel erfährst du, was Rettungsringe und Rettungsleinen sind, wie sie funktionieren, welche Vorschriften gelten und worauf du beim Kauf achten solltest.

Was ist ein Rettungsring?

Ein Rettungsring ist eine ringförmige Schwimmhilfe, die einer über Bord gegangenen oder in Not geratenen Person zugeworfen wird, damit sie sich über Wasser halten kann. Er ist meist aus schwimmfähigem, robustem Kunststoff gefertigt (z. B. Hart-Polyethylen) und durch seine runde Form gut greifbar.

Typische Merkmale:

  • Auffällige Signalfarbe (meist orange oder weiß)
  • Schwimmfähig und robust
  • Umlaufende Griffleine
  • Optional mit Beleuchtung oder Automatikfunktion (z. B. bei MOB-Systemen auf Yachten)

Wofür wird ein Rettungsring verwendet?

Der Rettungsring wird bei einem Mann-über-Bord-Fall (MOB) eingesetzt oder wenn jemand beim Baden, Angeln oder Segeln ins Wasser fällt. Er bietet:

  • Sofortige Schwimmhilfe
  • Fixierungspunkt für eine Rettungsleine
  • Sichtbarkeit im Wasser, besonders bei Wellengang

Besonders bei kaltem Wasser oder starker Strömung ist der Rettungsring oft die einzige Möglichkeit, jemanden über Wasser zu halten, bis die eigentliche Rettung erfolgt.

Was ist eine Rettungsleine?

Eine Rettungsleine ist eine speziell entwickelte Leine oder ein Seil, das zur Verbindung zwischen Retter und Verunglücktem oder zur Sicherung eingesetzt wird. Sie kann an einem Rettungsring befestigt werden oder auch einzeln verwendet werden, z. B. zum Zuwurf vom Ufer.

Eigenschaften:

  • Schwimmfähig oder sinkend – je nach Einsatz
  • Meist 20–30 Meter lang
  • Aus robustem, wetterfestem Material (z. B. Polypropylen)
  • Mit Handschlaufe oder Karabinerhaken
  • Leicht zu werfen und aufrollbar

Einsatzbereiche von Rettungsringen und Rettungsleinen

EinsatzortVerwendung
Boote & YachtenMOB-Rettung, über Bord gegangene Personen sichern
BadestellenRettung von Schwimmern in Not
Häfen & StegeSicherheit am Rand von Wasserflächen
SeenotrettungTeil professioneller Rettungsausrüstung
SchwimmbäderStandardausrüstung an öffentlichen Becken

Gesetzliche Vorschriften in Deutschland

In Deutschland sind auf bestimmten Wasserfahrzeugen und Anlagen zugelassene Rettungsmittel vorgeschrieben. Dazu gehören in vielen Fällen:

  • Mindestens ein Rettungsring mit Auftrieb nach DIN EN 14144
  • Rettungsleine von mindestens 20 m Länge
  • Aufbewahrung gut sichtbar und schnell erreichbar
  • Bei größeren Booten: automatische Mann-über-Bord-Systeme (z. B. mit Licht und Signal)

An Badestellen, Stegen und in Häfen schreiben viele Gemeinden oder Betreiber den Einsatz von Rettungsringen als Sicherheitsmaßnahme vor.

Richtige Anwendung im Notfall

  1. Rettungsring schnell greifen – immer griffbereit aufbewahren.
  2. Ring in Richtung der Person werfen, aber nicht direkt auf den Kopf.
  3. Rettungsleine festhalten oder sichern, um die Person heranzuziehen.
  4. Beruhigend sprechen, um Panik zu vermeiden.
  5. Rettungsdienst alarmieren – über 112, falls nötig.

Tipp: Wer sich mit dem Umgang nicht sicher ist, kann einen Erste-Hilfe-Kurs mit Wasserrettungsteil besuchen.

Pflege und Lagerung

  • Trocken lagern, wenn nicht im Einsatz
  • UV-Schutz bei dauerhafter Außenlagerung
  • Regelmäßig auf Risse, Verfärbungen oder Schäden prüfen
  • Leine ordentlich aufwickeln, damit sie sich im Notfall nicht verheddert

Tipps für den Kauf

Beim Kauf eines Rettungsrings oder einer Rettungsleine solltest du Folgendes beachten:

DIN- oder ISO-Zulassung (z. B. DIN EN 14144)
Signalfarbe und gute Sichtbarkeit
Ausreichende Tragkraft und Auftrieb
Leine mit mindestens 20 m Länge und Wurffähigkeit
Witterungsbeständiges Material

Für Boote sind auch Sets erhältlich: Rettungsring mit Leine und Halterung – ideal zur schnellen Montage.

Fazit

Rettungsringe und Rettungsleinen sind einfache, aber hocheffektive Rettungsmittel. Sie gehören zur Grundausstattung auf jedem Boot, an jedem Hafen und an jeder Badestelle. Im Notfall können sie entscheidend sein, um Leben zu retten – vorausgesetzt, sie sind vorhanden, einsatzbereit und korrekt verwendet.